![]() Rundbrief Dezember 2025 |
| Liebe Pamina, hallo Papageno! Wie so üblich jedes Mal fang ich mit dem wichtigsten Unwichtigen an, nämlich beim Wetter! Hier ist es momentan grausig kalt und unwirtlich, der Schnee hält sich nicht, sondern verwandelt sich in eine matschige Brühe. Ich war mittendrin im Umgestalten der Beete im alten Schaugarten, das kann ich mir zumindest jetzt aus dem Kopf schlagen. Ja, wir sind wetterbedingt nicht einmal dazu gekommen, alles einzuwintern. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, was heißt, dass es bis in wenigen Wochen auch wieder grüne Weihnachten geben kann, aber auch jederzeit eine Kältewelle unsere Erwartungen dämpft. Klimawandel hin oder her, gerade deswegen kann auch das andere Extrem jederzeit eintreten. Und deswegen sollten wir gewappnet sein, was bedeutet, unsere schwere Schmucklilie (Agapanthus) schnell reinräumen. Diese hat auch schon mal minus 12 Grad über ein Wochenende ausgehalten, ich hatte nur ein Bettlaken übergestülpt, was zwar die Kälte nicht abhält, dafür aber die Strahlungskälte abhielt. Ich fuhr nach Grünberg in Hessen und kam erst drei Tage später zurück. Der Agapanthus hatte diese Temperaturen für drei Nächte locker weggesteckt, was aber nicht heißt, dass er auf diese Weise den ganzen Winter mit Auf- und Zufrieren überlebt. Dasselbe geschah mit einem Oleander, der nachweislich im Topf mehrmals um minus 7 Grad auszuhalten hatte, weil wir keinen Platz für ihn hatten. Er überlebte es, geblüht hatte er im Folgejahr nicht, er war verschnupft über diese ruppige Behandlung! Winterhart und „winterhart“ ist einfach nicht dasselbe, hier muss man sehr vieles mit ins Kalkül ziehen. Kurzfristige, leichte Minusgrade können sogar manche Pelargonien aushalten, denn auch auf dem Tafelberg in Südafrika kann es auch kalt werden. Immer wieder werden wir gefragt, wie denn ein guter und ausreichender Winterschutz am besten vorgenommen werden sollte. Dies pauschal zu beantworten ist nicht leicht, es hängt von den äußeren Umständen ab und von vielem anderen mehr. Die Herkunft der Pflanze spielt eine Rolle, aber auch vom vorangegangenen Herbst, der die Pflanzen mehr oder minder gut ausreifen ließ. Manches Mal genügt ein dünnes Vlies, welches immergrüne Stauden gegen die Wintersonne schattiert und sie so nicht vertrocknen lässt. Bei empfindlichen Stauden reicht oft schon eine dünne Laubschicht, was bei anderen Stauden wiederum kontraproduktiv ist, da sie ersticken oder verfaulen können. Aber sogleich ein Gegenbeispiel aus unserer Praxis. Das Sortiment der Englischen Scharbockskräuter hat es in sich! Ich baute es mühselig auf, ließ mir neueste Sorten aus England schicken und war schon vor mehr als 20 Jahren ganz stolz darauf, ziemlich der erste zu sein, der sich diesen hübschen Stauden annahm. Damals belächelten mich viele, denn wer sich mit Scharbockskraut auseinandersetzt, gilt als ein totaler Naturapostel oder als sehr tolerant, da es als wucherndes Unkraut verschrien ist. Dabei handelt es sich bei unseren Sorten um Auslesen mit wunderbaren Blütenformen und auch teilweise dunkel marmorierten Blättern, welche nicht wuchern, sondern kleine Horste bilden und sich im Garten zivilisiert benehmen. Damals kultivierten wir diese Scharbockskräuter in Töpfen auf den normalen Stellflächen, wie alle anderen Stauden, wir hatten zu Beginn nie Probleme damit. Außer in dem einen Jahr, wo im zeitigen Frühjahr einige Nächte garstiger Kahlfrost eintraten. Mit einem Male nahmen unsere bereits ausgetriebenen Scharbockskräuter eine stumpfe Blattfarbe an, kurze Zeit später konnte man die Blattrosetten mit den bereits vorhandenen Knospen regelrecht vom Topf abheben, ohne Wurzeln, einfach abgefroren! Dies war damals ein großer Schaden! Seit damals kultivieren wir sie eigens in einem Frühbeetkasten und decken diesen über den Winter mit Glasfenstern zu, so kann nichts passieren. Ein kleiner Mehraufwand, der sich lohnt, auch wenn es sich nur um Scharbockskräuter handelt, die Qualität ist außerdem viel besser! In deinem Garten ausgepflanzt sind sie selbstverständlich absolut winterhart und unempfindlich. Du siehst, selbst Scharbockskräuter können bei einer Topfkultur empfindlich und schnell beleidigt sein, wenn man sie falsch behandelt. Und so verhält es sich mit einigen anderen Stauden ebenso. Etliche sind zwar voll winterhart, aber dafür nässeempfindlich. Deine geliebten Chrysanthemen, von denen wir momentan über 100 Sorten besitzen, überwintern wir im unbeheizten Gewächshaus, nicht, weil sie etwa frostempfindlich sind, sondern weil bei einer trockenen Überwinterung die Qualität der Töpfe im Frühjahr wesentlich besser ist und wir so gut wie keine Ausfälle zu verzeichnen haben. Und so verhält es sich mit vielen unserer Stauden, sodass aufgrund der jahrelangen Erfahrungen unterschiedlich reagiert werden muss. Als ich im Innviertel begann, hatten wir stets eine geschlossene Schneedecke, dies ist ja bekanntlich der beste Schutz. Die hohen Japananemonen beispielsweise vertragen tiefe Temperaturen weit unter Null, wenn sie im Garten ausgepflanzt sind. Wenn allerdings Dauerfrost angekündigt ist, wollen die Töpfe auf den Stellflächen dick mit Vlies abgedeckt werden, denn der Wurzelbereich verträgt keinen Dauerfrost unter minus 8 Grad, denn eine Topfkultur ist da gefährdet! Auf diese Weise bleiben bei uns die Japananemonen draußen auf ihrem Platz, so wachsen sie zu einer wesentlich kompakteren Qualität als im Gewächshaus und man spart sich das Hin- und Herräumen. Andere Kulturen wie die Ingwerorchideen (Roscoea), winterharte Schmucklilien (Agapanthus), Feuerkolben (Arisaema) oder auch all die Montbretien (Crocosmia) wandern in Kisten und werden im Gewächshaus übereinandergestapelt. Die winterharten Fuchsien stellen wir im temperierten Haus auf, auf diese Weise bleibt die Qualität erhalten und wird nicht durch Frost geschädigt. Ich finde es sinnvoll, dir auch einmal unsere Erfahrungen aufzuzeigen. Und noch etwas ist ganz wichtig zu bedenken: kein Jahr ist wie das andere! Akzeptiere daher immer kleinere Rückschläge, die nicht ausbleiben, die jeden von uns treffen, auch uns! Manche Pflanzenliebhaber denken doch tatsächlich, bei uns ginge nichts ein, das ist ein Trugschluss! Wir haben es hier mit Mutter Natur zu tun, die sich in unseren Gärten von vielerlei spannenden, aber auch unvorhergesehenen Seiten zeigt. Hier nun wieder einige der Stauden, von denen ich dir gerne meine Erfahrungen weitergeben möchte! Es sind dies immer wieder mal weitum bekannte Stauden, aber auch solche, die ein noch stilles Dasein fristen und bekannter gemacht werden wollen. Paeonia tenuifolia Paeonia tenuifolia Du kennst sie sicher, die Netzblattpfingstrose, sie wird auch Steppenpfingstrose genannt. Ein langjähriger Klassiker des gesamten Staudensortimentes, von der wir nie genug vermehren können, so begehrt ist sie. Doch dies geht nicht so schnell mal nebenbei! Zunächst jedoch ein wenig über diese fantastische Pfingstrose selber. Sie gilt als eine reine Steppenpflanze und kommt in der Natur von der Vojvodina-Ebene Serbiens über Rumänien und den Steppen der Ukraine und Russlands bis nach Georgien und in das westliche Kasachstan als Hauptverbreitungsgebiet vor. Kennzeichnend sind die fein geschlitzten Laubblätter, sie machen den Reiz dieser Wildpfingstrose aus, besonders in Kombination mit ihrer rubinroten Schalenblüte. Sie wird nur etwa 60 cm hoch und schätzt einen vollsonnigen, lehmig-sandigen Boden, sie kommt aber auch in normalen Gartenböden gut zurecht. Dabei sollte man sie möglichst über viele Jahre ungestört stehen lassen, umso prächtiger werden sie! Die Netzblattpfingstrose ist nachweislich seit dem Jahre 1590 in Gartenkultur, auch wird sie im bekannten „Hortus Eystettensis (Garten von Eichstätt)“ angeführt. Für uns gestaltet sich die Vermehrung ziemlich aufwändig und langwierig, die entweder durch vorsichtige Teilung oder selten durch Aussaat praktiziert wird. Beide Methoden nehmen einige Jahre Vorlaufzeit in Anspruch. Sehr selten sind neben der einfachblühenden, roten Form auch rosa und weiße Typen zu finden. Ein weiterer Klassiker ist die gefülltblühende Variante der Netzblattpfingstrose, deren Blüten um einiges länger halten. Die Verwendung im Garten beschränkt sich nicht nur auf trockene Freiflächen, sondern du kannst die Netzblattpfingstrose an jeder anderen, vollsonnigen Stelle verwenden, nur sollte der Boden tiefgründig und von eher leichter Beschaffenheit sein. Hertia cheirifolia Hertia cheirifolia (früher auch als Othonnopsis bekannt), besitzt leider keinen deutschen Namen! Dieser Korbblütler mit seinen gelben Blüten und den sukkulent wirkenden Blättern stammt aus den Bergen Algeriens und Tunesiens. Ich kenne diesen eindrucksvollen Dauerblüher seit meiner Schweizer Zeit, wo der damalige Obergärtner Domenico Tommasini diese halbstrauchige Pflanze von einem Kollegen mitbrachte. Er vermehrte sie und irgendwann später bekam ich ein Gratisexemplar zum Ausprobieren. Ich pflanzte sie an eine geschützte, vollsonnige Stelle an der Terrasse im Garten meiner Eltern. Sie blühte praktisch den ganzen Sommer lang, wuchs schnell zu einem breiten Polster, dann kam der Winter und das war es dann mit dieser seltenen Schönheit gewesen. Damals galten auch in Südbaden die Winter noch als Winter, wenngleich milder und auch nässer als im kontinentaleren Innviertel. Mittlerweile ist sie auch hier bei uns am Pavillon vollkommen hart und wird jedes Jahr schöner. Das Polster misst bereits 50 cm im Durchmesser. Die graublauen Blätter sind an sich schon sehr dekorativ und erinnern mich immer an übergroße Maikäferfühler. Probiere Hertia an der heißesten Stelle deines Gartens, dieser Schatz erweckt weitere Sehnsüchte nach den Mittelmeergestaden! Ideale Nachbarpflanzen sind vor allem alle anderen hitzeliebenden Stauden, beispielsweise Kolibritrompeten (Oenothera, syn. Zauschneria), Fetthennen oder auch viele andere, mediterrane Stauden, Halbsträucher und Sträucher. Phlox amplifolia Phlox amplifolia, der Breitblattphlox Inzwischen wird in den letzten Jahren wohl durchgedrungen sein, dass die vielgepriesenen, sogenannten Phlox amplifolia, einige mit Namen nordamerikanischer, indigener Stämme gar keine echten Phlox amplifolia sind! Diese Erkenntnis hatte vor etwa 6 Jahren gehörig Staub aufgewirbelt. Einige Staudengärtnerkollegen hatten diesbezüglich taube Ohren und wollten gar nichts davon wissen, ja ich wurde sogar ziemlich angefahren, was mir denn einfällt, diese Benennung überhaupt in Frage zu stellen! Diese wären schließlich von namhaften Staudengärtnern bestens eingeführt worden, sind gesund und wachsen gut, was ich allerdings auch nie bestritten hatte! So ein Schwachsinn, diese jetzt unter Phlox paniculata zu reihen, hörte ich mehrfach! Mit den Jahren gewöhnte man sich aber dran und die Aufregung hat sich wieder gelegt, man fand sich notgedrungen damit ab. Ich behaupte ja immer schon, wir Staudengärtner dürfen uns nicht anmaßen, Botaniker zu sein, auch wenn wir gegenüber anderen Gärtnern noch so breite Pflanzenkenntnisse besitzen! Damals fuhr ich während eines Aufenthaltes in den USA extra nach Longwood Gardens und traf mich mit dem Botaniker Dr. Peter Zale, welcher die Fehlbestimmung aufgedeckt hatte und all die in Europa ausgelesenen, sogenannten Phlox amplifolia nachbestimmte. Er zeigte mir damals einen echten Phlox amplifolia, er stand in einem Topf vor mir und maß nur geschätzte 50 cm Höhe. Wenn du bei diesem einmal die Blüten gesehen hast, wird dir klar, dass es sich um ganz etwas anderes handeln muss! Lockere Blütenstände, lange Internodien (die Stängellänge zwischen den Blattknoten), bewimperte Laubblätter und vor allem ein Merkmal, dass für einen Botaniker eindeutig die Unterschiede aufzeigt: beim bekannten Sommerphlox (Phlox paniculata) befinden sich die Staubgefäße deutlich im Auge der Phloxblüte, beim Breitblattphlox stehen sie deutlich aus dem Auge hervor. Auf solche Aspekte achtet man als Laie oder Gärtner natürlich in den seltensten Fällen! Phlox amplifolia kommt in den USA in einem sehr eng begrenzten Areal vor, an trockenen, kalkreichen Standorten, er wächst zudem relativ locker und bildet niemals solch dichte Horste wie unser Sommerphlox. Ob diese Art zu Zeiten der immer trockener werdenden Jahre trotzdem eine gute Gartenstaude abgibt, steht in den Sternen, fest steht auch, dass er mir zu langsam wächst. Über Langzeiterfahrungen kann ich hier noch nicht berichten, es ist auf jeden Fall eine seltene, aber hübsche Staude, die besonders im trockenen Gehölzbereich gut aufgehoben ist. Wir probieren ihn auf jeden Fall an unterschiedlichen Stellen im Schaugarten aus, dann folgen weitere Berichte an dich! ![]() Sesleria autumnalis, das Herbst-Kopfgras Ich bin mal wieder sarkastisch, wenn ich behaupte, dieses an sich wertvolle Gras ist mit den Jahren regelrecht zum Cotoneaster unter den Gräsern geworden! Jeder Gartenarchitekt, jeder Staudenverwender schätzt seine Vorzüge zu Recht und plant es in die Pflanzungen ein, inzwischen teilweise leider viel zu massiv. Die Vorteile liegen auf der Hand, denn es ist wintergrün, besser gesagt wintergraugrün und sieht das ganze Jahr über ordentlich aus, Foerster würde sogleich vom Ordnungshelden sprechen! Gut eignet es sich als Allrounder, als „Füllgras“ für normale Staudenbeete, für Beetränder oder als sogenannte Matrixpflanze. Wie man diesen nach trockener Mathematik klingende Begriff eigentlich genau definiert, kann ich dir gar nicht präzise erklären, aber jeder weiß trotzdem irgendwie, was gemeint ist. Über eine Matrix in der Staudenverwendung hatte mal ein Professor über eine halbe Stunde lang ziemlich ausführlich doziert, ich wusste am Schluss nur wenig mehr als zu Beginn! Du kannst Sesleria autumnalis als eine sogenannte Matrixpflanze in einer Freiflächenbepflanzung verwenden, wo es sich mit anderen Stauden unterstützt sehr dominant durch die gesamte Situation hinzieht, wobei eine Regelmäßigkeit eher unerwünscht ist, sondern durch willkürliche Wiederholung Natürlichkeit entsteht. Als Matrixpflanzen können auch andere Gräser verwendet werden, beispielsweise Stipa oder auch Deschampsia, aber durchaus auch andere Stauden, die die vorhandene Fläche insgesamt bestimmen und dabei das ganze Jahr über relativ proper aussehen. Es sind dies also in ihrer Bedeutung quasi „reduzierte“ Leitstauden, die aber die Bepflanzung bestimmen. Man kann sich dies in der Natur abschauen, ich erinnere mich an die kilometerweiten Federgrasflächen in der Mongolei, vergemeinschaftet mit Drachenköpfen und einigen Sternmieren. Das Herbst-Kopfgras wird mit ca. 40 bis 60 cm nicht wirklich hoch und blüht von August bis Oktober, mit auffälligen, weißen, länglichen Blütenwedelchen. Wir verwenden es eher auf der trockenen Seite, es hat sich auch auf Flächen bewährt, die durch Verkehr und Abgase beeinträchtigt sind. Sollte es einmal sich unschön präsentieren, dann schneide es einfach leicht zurück, es treibt problemlos aus. Bistorta tenuicaulis Diese kleine, reizende Staude ist schon sehr lange in Kultur und wird sogar in all den alten Standardwerken über Stauden wie selbstverständlich angeführt. In unseren Staudengärtnereien vermisst man sie, leider ist sie nur selten anzutreffen. Eigentlich sehr schade! Dieser etwa 10 cm hohe Knöterich stammt aus Japan und Südkorea, er besitzt verdickte Bodentriebe, aus denen im sehr zeitigen Frühjahr die kleinen, weißen Ähren entspringen, die Blätter besitzen eine auffällige, weinrote Unterseite. Mit der Zeit wächst er zu ansehnlichen Polstern, guter Gartenboden sei ihm willkommen! Du kannst ihn zu Füßen von Hamamelis, Rhododendren und anderen immergrünen Gehölzen pflanzen, aber auch willkürlich am Gehölzrand unterbringen, jedoch sollte er nicht in die trockensten Zonen! Wertvoll ist die sehr frühe Blütezeit, daher probiere ich Bistorta tenuicaulis bei meinen Umpflanzaktionen in Verbindung mit Süßbuchs (Sarcococca hookeriana) aus, welcher im selben Zeitraum blüht. Und noch einen Punkt möchte ich gerne ansprechen. Es wird in letzter Zeit enorm viel diskutiert, welche und wie viele „fremdländischen“ Pflanzen man für unsere Gärten akzeptieren kann, weil sie entweder Neophyten seien oder weil angeblich die Bestäuber fehlen. Meine Meinung hierzu ist dieselbe wie jene zu den gefülltblühenden oder panaschierten Pflanzen, alles mit Maß und Ziel! In der Natur wären solche Stauden mit bunten Blättern und dicht gefüllten Blüten auf Dauer nicht überlebensfähig, im Garten durch unser Dazutun jedoch sehr wohl, sie sind uns eine Bereicherung! Wir retten die Welt nicht, in dem wir diese fanatisch verdammen, sondern dürfen diese getrost pflanzen, denn der Garten ist keine Kopie der Natur, sondern ein menschgemachtes, artenreiches Paradies zur Freude und für unsere Seelen, um es mal etwas pathetisch zu formulieren. Aber trotzdem möchte ich dir ein ganz anderes Beispiel aufzeigen, wo wir der Meinung sind, dass es auch ohne diese Staude geht, obwohl diese durch ihre Unkompliziertheit und Reichblütigkeit bekannt ist. Es handelt sich um die rosa Oenothera speciosa ‘Siskiyou‘ und deren weißblühende Variante, die Vorgeschichte dazu und was es mit dieser reichblühenden Staude so auf sich hat, will ich dir gerne erzählen. Es war 1987 auf einer Pflanzenreise in Großbritannien. Ich besuchte Wisley Garden, eines unserer „Pflanzen-Mekkas“, zusammen mit zwei Freunden. Ich stand gerade beim großen Alpinum, da kam auch schon Allan Robinson, der Leiter der Abteilung Steingarten und Alpinum. Ein trockenes „Hi“ und gleich drauf „Do you know this plant…“, gerade so, als hätten wir uns gestern das letzte Mal getroffen! Später dann gab er mir einen Tontopf mit Oenothera speciosa ‘Siskiyou‘, die er vor kurzem aus Kalifornien mitbrachte. Ich solle sie doch mal ausprobieren. Das tat ich gerne und diese Nachtkerze entpuppte sich als ein Hingucker und echter Kassenschlager. Dann aber nach Jahren beobachteten wir, dass die hiesigen Taubenschwänzchen (ein Tagschwärmer) beim Nektarholen mit ihrem Rüssel immer wieder im Blütenhals steckenblieben, sich dabei sogar den Rüssel abrissen! Jahrelang maßen wir dieser Tatsache leider keinerlei Bedeutung zu, jetzt aber beschloss ich ein für alle Mal, sie endgültig aus dem Sortiment zu streichen. Es gibt so viele wunderschöne Stauden, welche unsere Gärten bereichern, da verzichten wir dem Taubenschwänzchen zuliebe gerne darauf! Ich denke, du siehst dies sicher ein, da hier ein triftiger Grund vorliegt, sie nicht mehr zu vermehren. Falls du für Weihnachten Gutscheine verschenken möchtest, gäbe es den Button auf der Startseite. Eine gute Idee, über die sich deine Lieben sicher freuen werden! Das war es auch schon wieder! Dieser Rundbrief ist etwas länger ausgefallen als gewohnt, sorry, aber wir befinden uns in der stillen Zeit, wo du vielleicht mehr Muße zum Lesen hast! Wir wünschen dir weiterhin eine ruhige Adventzeit und hoffen, dass du deinem Garten mit all seinen Schätzen weiterhin treu bleibst und uns dabei nicht vergisst! Dein Staudengärtner Sarastro Christian H. Kreß und Mitarbeiter ![]() Sarastro-Stauden Christian H. Kreß Kammer 42 4974 Ort im Innkreis Austria/Autriche office@sarastro-stauden.com www.sarastro-stauden.com +43 664 261 0362 |







