Rundbrief Juni 2025

Liebe Pamina, hallo Papageno!

Wenn du diesen Rundbrief liest, sitzt du wahrscheinlich beim morgendlichen Kaffee und ich stehe ziemlich sicher an meinem Stand an den Gartentage in Kohfidisch im Burgenland, dem schönsten Ende Österreichs!

Eigentlich waren wir in letzter Zeit mit Regen nicht gerade gesegnet, aber wir kamen trotzdem immer wieder mit einem blauen Auge davon, wenn ein nächtlicher Platzregen für die nötige Feuchtigkeit sorgte. Da sieht es anderswo wesentlich schlimmer aus, ganz besonders weiter im Norden. Gute Bekannte im Raum Hannover jammern ziemlich, da sich der Grundwasserspiegel schon bedenklich gesenkt hat. Trotzdem, auch bei uns wird es in manchen Regionen kritisch. Im nahen Salzkammergut versiegen bereits kleinere Zuflüsse der Seen, manche sind bereits jetzt schon ausgetrocknet, was normalerweise erst ab Ende Juni völlig normal ist, nicht aber Mitte Mai! Der Grund war der viel zu geringe Winterniederschlag im Hochgebirge in Form von Schnee.

Heute möchte ich dir von meinen letzten beiden Projekten erzählen, die mehr oder minder neben den üblichen Gärtnereiarbeiten geschahen. Von unserem Sandsteppenbeet in den Schaugärten hatte ich dir schon mehrfach berichtet. Ich wollte schon immer mal ein Sandbeet, besser gesagt eine Steppenlandschaft formulieren, mit Stauden aus aller Welt, mit Stauden aus Gefilden hinter dem Horizont. Dieses Vorhaben kannst du nicht mit einheimischen Stauden realisieren, sondern man ist angewiesen auf vielerlei Steppenpflanzen, welche keine zusätzlichen Wassergaben benötigen. Bei einem solchen Projekt geht es mir neben der vielzitierten Klimatauglichkeit vor allem auch um die Attraktivität! Die ersten beiden Jahre wurde unsere Steppenlandschaft seitens der Kunden und Besucher honoriert, jeder war von der Blütenfülle und der Andersartigkeit begeistert. Im nunmehr dritten Jahr lief uns die Pflege leider aus dem Ruder, einjährige Unkräuter nahmen überhand, wir schafften es neben all der anderen Arbeit nicht mehr, unsere Steppenlandschaft einigermaßen proper zu halten, ganz im Gegensatz zu den anderen Staudeninseln des Schaugartens. Ich war frustriert, hieß es doch von allen Himmelsrichtungen, ein Sandbeet sei pflegeleicht! Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: entweder alles belassen und nur die allernötigsten Samenunkräuter von Hand entfernen, in der Hoffnung auf ein gelebtes „Blackbox Gardening“, in dem Steppensalbei, Prachtkerze, Orientalisches Lampenputzergras, Wermut und ähnliche, raumgreifende Stauden die Oberhand gewinnen. Oder aber alles mühevoll durchhacken.

Die Pflege durch die dortigen Mitarbeiter gestaltet sich optimal, hoffentlich bleibt es dabei, denn es wäre zu wünschen, dass über die Landesgartenschau hinaus dieses Sandsteppenbeet erhalten bleibt. Ich rate dir auf jeden Fall, einen Ausflug zu unternehmen, denn neben der sehenswerten Landesgartenschau ist Schärding eine wundervolle Barockstadt mit vielen liebevollen Details, etwa 20 km von Sarastro-Stauden entfernt.

Aber ich muss dir noch von meinen Erlebnissen erzählen, die ich bei meinem zweiten Projekt in Schärding hatte. Da das Sandsteppenbeet auf dem LGS-Gelände schon letztes Jahr auf allgemeinen Zuspruch erhielt, wünschte das zuständige Architekturbüro eine ähnliche Bepflanzung mit Stauden inmitten des Schärdinger Stadtplatzes, auf Baumscheiben, welche etwa 8 Quadratmeter maßen. Es wurden dort 22 Bäume gepflanzt, also 22 Baumscheiben, welche auf Wunsch mit mediterranen Gräsern und Stauden bepflanzt werden sollten, mit Steppensalbei, Wermut, Ehrenpreis, Federgräsern und vielen anderen Trockenheitskünstlern! Und dies vor den für Schärding berühmten Häuserzeilen, wo eine üppige, einjährige Bepflanzung zum barocken Ensemble in den Augen mancher Bürger viel besser passen würde!

Egal, das Vorhaben wurde durchgezogen, danke den Stadtvätern für ihr Verständnis! Und meine Stauden gedeihen prächtig, trockenheitsliebende Stauden, die über das gesamte Jahr eine Blüte abgeben sollen. Aber der Reihe nach!

Als ich mit der Bepflanzung Mitte März begann und diese vor Ort alleine an einem Tag durchzog, musste ich mich mit einem ziemlich harten Unterfangen zufriedengeben. Es wurden die runden Beete zwar nach meinen Wünschen vorbereitet, mit einer mineralischen Lehm-Sand-Schicht, diese war inzwischen jedoch ziemlich hart und daher äußerst mühsam zum Pflanzen. Trotzdem schaffte ich es, die rund 1.000 Stauden an einem Tag zu pflanzen, meine Bandscheiben spielten mit, meine rechte Hand war etwas beleidigt, aber alles kleine Probleme, Augen zu und durch! Dagegen wunderte ich mich über die Aussagen und Blicke mancher Passanten, die mir beim Arbeiten zusahen. Hier einige der drastischen, laienhaften Bemerkungen, aus denen man sich ein Bild machen kann.

„In dem Sand kann ja nichts wachsen, das wird wohl eher ein Hundeklo!“

„Die Kinder spielen mit dem Kies und den Steinen und werfen diese auf die nahen Autos, wirst schon sehen!“

„Ich dachte, es hat geheißen, da kämen Blumen hin und keine Stauden.“

„Was, aus diesen vertrockneten Töpfen sollen Pflanzen werden?“

„Wer pflegt denn das alles oder kommt dies in einem Jahr schon wieder weg?“

„Was das wohl kosten wird?“

„Du setzt ja Pflanzen, die tot sind, man sieht nichts!“

Mit vielen solcher Aussprüche wurde ich konfrontiert. Einige Touristen kamen vorbei, sie zeigten für diese Art von Bepflanzung überraschenderweise wesentlich mehr Verständnis.

Liebe Pamina, hallo Papageno!

Wenn du diesen Rundbrief liest, sitzt du wahrscheinlich beim morgendlichen Kaffee und ich stehe ziemlich sicher an meinem Stand an den Gartentage in Kohfidisch im Burgenland, dem schönsten Ende Österreichs!

Eigentlich waren wir in letzter Zeit mit Regen nicht gerade gesegnet, aber wir kamen trotzdem immer wieder mit einem blauen Auge davon, wenn ein nächtlicher Platzregen für die nötige Feuchtigkeit sorgte. Da sieht es anderswo wesentlich schlimmer aus, ganz besonders weiter im Norden. Gute Bekannte im Raum Hannover jammern ziemlich, da sich der Grundwasserspiegel schon bedenklich gesenkt hat. Trotzdem, auch bei uns wird es in manchen Regionen kritisch. Im nahen Salzkammergut versiegen bereits kleinere Zuflüsse der Seen, manche sind bereits jetzt schon ausgetrocknet, was normalerweise erst ab Ende Juni völlig normal ist, nicht aber Mitte Mai! Der Grund war der viel zu geringe Winterniederschlag im Hochgebirge in Form von Schnee.

Heute möchte ich dir von meinen letzten beiden Projekten erzählen, die mehr oder minder neben den üblichen Gärtnereiarbeiten geschahen. Von unserem Sandsteppenbeet in den Schaugärten hatte ich dir schon mehrfach berichtet. Ich wollte schon immer mal ein Sandbeet, besser gesagt eine Steppenlandschaft formulieren, mit Stauden aus aller Welt, mit Stauden aus Gefilden hinter dem Horizont. Dieses Vorhaben kannst du nicht mit einheimischen Stauden realisieren, sondern man ist angewiesen auf vielerlei Steppenpflanzen, welche keine zusätzlichen Wassergaben benötigen. Bei einem solchen Projekt geht es mir neben der vielzitierten Klimatauglichkeit vor allem auch um die Attraktivität! Die ersten beiden Jahre wurde unsere Steppenlandschaft seitens der Kunden und Besucher honoriert, jeder war von der Blütenfülle und der Andersartigkeit begeistert. Im nunmehr dritten Jahr lief uns die Pflege leider aus dem Ruder, einjährige Unkräuter nahmen überhand, wir schafften es neben all der anderen Arbeit nicht mehr, unsere Steppenlandschaft einigermaßen proper zu halten, ganz im Gegensatz zu den anderen Staudeninseln des Schaugartens. Ich war frustriert, hieß es doch von allen Himmelsrichtungen, ein Sandbeet sei pflegeleicht! Jetzt gab es zwei Möglichkeiten: entweder alles belassen und nur die allernötigsten Samenunkräuter von Hand entfernen, in der Hoffnung auf ein gelebtes „Blackbox Gardening“, in dem Steppensalbei, Prachtkerze, Orientalisches Lampenputzergras, Wermut und ähnliche, raumgreifende Stauden die Oberhand gewinnen. Oder aber alles mühevoll durchhacken.

Mein Sandsteppenbeet in Schärding auf der Landesgartenschau sieht dagegen topp aus und macht einen gefälligen Eindruck, wie du hier unschwer erkennen kannst. Es blüht zwar noch recht wenig, aber dafür zieht sich der Blütenreigen von Juni bis Oktober hin.

 

 

Die Pflege durch die dortigen Mitarbeiter gestaltet sich optimal, hoffentlich bleibt es dabei, denn es wäre zu wünschen, dass über die Landesgartenschau hinaus dieses Sandsteppenbeet erhalten bleibt. Ich rate dir auf jeden Fall, einen Ausflug zu unternehmen, denn neben der sehenswerten Landesgartenschau ist Schärding eine wundervolle Barockstadt mit vielen liebevollen Details, etwa 20 km von Sarastro-Stauden entfernt.

Aber ich muss dir noch von meinen Erlebnissen erzählen, die ich bei meinem zweiten Projekt in Schärding hatte. Da das Sandsteppenbeet auf dem LGS-Gelände schon letztes Jahr auf allgemeinen Zuspruch erhielt, wünschte das zuständige Architekturbüro eine ähnliche Bepflanzung mit Stauden inmitten des Schärdinger Stadtplatzes, auf Baumscheiben, welche etwa 8 Quadratmeter maßen. Es wurden dort 22 Bäume gepflanzt, also 22 Baumscheiben, welche auf Wunsch mit mediterranen Gräsern und Stauden bepflanzt werden sollten, mit Steppensalbei, Wermut, Ehrenpreis, Federgräsern und vielen anderen Trockenheitskünstlern! Und dies vor den für Schärding berühmten Häuserzeilen, wo eine üppige, einjährige Bepflanzung zum barocken Ensemble in den Augen mancher Bürger viel besser passen würde!

Egal, das Vorhaben wurde durchgezogen, danke den Stadtvätern für ihr Verständnis! Und meine Stauden gedeihen prächtig, trockenheitsliebende Stauden, die über das gesamte Jahr eine Blüte abgeben sollen. Aber der Reihe nach!

Als ich mit der Bepflanzung Mitte März begann und diese vor Ort alleine an einem Tag durchzog, musste ich mich mit einem ziemlich harten Unterfangen zufriedengeben. Es wurden die runden Beete zwar nach meinen Wünschen vorbereitet, mit einer mineralischen Lehm-Sand-Schicht, diese war inzwischen jedoch ziemlich hart und daher äußerst mühsam zum Pflanzen. Trotzdem schaffte ich es, die rund 1.000 Stauden an einem Tag zu pflanzen, meine Bandscheiben spielten mit, meine rechte Hand war etwas beleidigt, aber alles kleine Probleme, Augen zu und durch! Dagegen wunderte ich mich über die Aussagen und Blicke mancher Passanten, die mir beim Arbeiten zusahen. Hier einige der drastischen, laienhaften Bemerkungen, aus denen man sich ein Bild machen kann.

„In dem Sand kann ja nichts wachsen, das wird wohl eher ein Hundeklo!“

„Die Kinder spielen mit dem Kies und den Steinen und werfen diese auf die nahen Autos, wirst schon sehen!“

„Ich dachte, es hat geheißen, da kämen Blumen hin und keine Stauden.“

„Was, aus diesen vertrockneten Töpfen sollen Pflanzen werden?“

„Wer pflegt denn das alles oder kommt dies in einem Jahr schon wieder weg?“

„Was das wohl kosten wird?“

„Du setzt ja Pflanzen, die tot sind, man sieht nichts!“

Mit vielen solcher Aussprüche wurde ich konfrontiert. Einige Touristen kamen vorbei, sie zeigten für diese Art von Bepflanzung überraschenderweise wesentlich mehr Verständnis.


Jedenfalls zog ich die Pflanzaktion durch, die zuständigen Stadtgärtner versprachen mir, sich um die Pflege und das Angießen zu kümmern. Letzte Woche, also nur zwei Monate später war ich überrascht, wie prächtig alles gedieh! Ich schicke dir auf jeden Fall wesentlich mehr Bilder im kommenden Jahr, wenn alles viel üppiger geworden ist. Ich werde dieses wohl einmalige Projekt auch fachlich begleiten, denn man darf vollkommen ahnungslose Mitbürger nicht im Regen stehen lassen, sondern muss sie vom Gegenteil überzeugen! Mich interessiert selbst am meisten, welche der Stauden am besten und welche überhaupt nicht funktionieren. Auch kann man im Nachhinein immer noch Korrekturen und Ergänzungen anbringen, beispielsweise mithilfe von frühblühenden Wildtulpen.

Und hier darf ich dir auch schon wieder meine monatlichen Favoriten vorstellen:


Euphorbia polychroma ’Major‘ – Große GoldwolfsmilchDir ist sicher die gewöhnliche Goldwolfsmilch bekannt (Euphorbia epithymoides, vielfach immer noch unter ihrem alten Namen E. polychroma verbreitet). Meist sieht man die Goldwolfsmilch auf trockenen Gartenböden, sie sind in manchen Gärten nur kurzlebig, da sie zu feucht gepflanzt wurden, nebenbei versamen sie sich gerne selbst, wenn der Standort passt. Sie ist ein wertvoller und sehr verbreiteter Frühblüher, unverzichtbar in Sandsteppenbeeten oder auf anderen, trockenen Freiflächen. Ich verwendete sie meist auf Verkehrsinseln, da sie nicht nur trockenheitstolerant ist, sondern vor allem schon früh im Jahr mit ihrer leuchtenden Blüte etwas hergibt.

Es ist sicher schon 25 Jahre her, als mir in der bekannten Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin eine höhere Variante dieser Wolfsmilch auffiel. Ich nahm sie mit und vermehrte sie. Um E. polychroma ‘Major‘ auch weiterhin echt zu erhalten, kann sie ausschließlich über Stecklinge vermehrt werden. Keine der anderen Auslesen erreicht eine derartig üppige Blütenpracht! Die halbmondförmigen Exemplare werden wesentlich höher und breiter, sie besitzen eine Fernwirkung wie kaum eine andere Wolfsmilch, und dies meist schon ab Mitte April. Es lohnt sich wirklich, sich diese Variante in den Garten zu holen!


Klasea bulgarica – Bulgarische ScharteDiese Staude nahm ich von Hans Kramer aus den Niederlanden mit. Hans ist ein langjähriger Pflanzenfreund und Kollege, wir tauschen immer wieder mal Neuheiten aus, er gehört zu meiner engeren „Seelenverwandschaft“, ein bodenständiger Staudenfachmann mit jahrzehntelanger Erfahrung. Er sagte mir damals, dass ich Serratula bulgarica unbedingt ausprobieren muss, diese Scharte wäre grandios! Und dies hat sich bewahrheitet, denn die mitgebrachten Exemplare wurden riesig und äußerst eindrucksvoll, die Blütenstiele mit den weißen Distelblüten erreichten bei mir Stirnhöhe. Ich mache mich ja bei jeder Neuheit schlau, also: woher stammt sie, was kann sie, wie wächst sie, wohin setzt man sie…

Das Verbreitungsgebiet ist sehr groß und erstreckt sich vom Balkan über die Ukraine. Je nährstoffreicher ein schwerer Lehmboden ist, umso üppiger wird diese Staude mit ihren ledrigen, frischgrünen Blättern. Mit der Zeit bilden sich Tochterrosetten, die Horste werden breiter, in guten Böden erfolgt ebenfalls Selbstaussaat, allerdings sehr verhalten. Die Blütezeit fällt auf den Frühsommer. Gute Begleitstauden sind alle möglichen Hochstauden, welche ähnliche Verhältnisse bevorzugen, du darfst aber Klasea bulgarica durchaus auch in normalen Beeten unterbringen. Bei uns steht sie im Schaugarten zwischen Angelica archangelica und hohen Nepeta kubanica. Und noch was: deine Wühlmäuse werden sie verschmähen!

Aber was nun – Klasea oder Serratula? Ich war im Winter in Mailkontakt mit einem Botaniker aus dem Iran. Dort gibt es ganz ähnliche Arten, sie werden als Klasea geführt. Bei näherer Betrachtung der Blüten war ich überzeugt, diesen Gattungsnamen zu übernehmen, da man ihn auch in entsprechender Literatur findet.


Eryngium amethystinum – Stahlblauer MannstreuMeine ersten Rucksackreisen führten mich Anfang der 80er- Jahren nach Jugoslawien, unter anderem in den Velebit Kroatiens. Dies ist das stark zerklüftete Randgebirge, das Dalmatien vom Hinterland trennt. Ich fuhr mit dem Zug von Zagreb bis Gospic und dann per Anhalter auf einer Straße, die über das Velebitgebirge bis zur dalmatinischen Küste führte. Auf der Höhe angelangt, machte ich ausgedehnte Wanderungen in jener atemberaubenden Landschaft, wo an besonders malerischen Orten früher die bekannten Winnetou-Filme gedreht wurden. Auf den weitläufigen Bergmatten fielen mir neben unzähligen, spannenden Stauden und Gehölzen aller Art besonders jene Mannstreu auf, die mir durch ihre fantastischen, stahlblauen Blüten schon von weitem entgegenleuchteten. Ich war Jahre später dann noch öfters an verschiedenen Orten im Velebit unterwegs, es gab Flächen, wo Eryngium amethystinum in rauen Mengen bestandsbildend wuchs, wo man sprichwörtlich nur Blau sah!

Irgendwann wollte ich diese wunderschöne Edeldistel in Kultur nehmen, denn in Gärten wächst sie wesentlich leichter als unser bekanntes Alpenmannstreu (Eryngium alpinum). Ich besorgte mir Samen, sie keimten ohne Probleme. Daraus wurden in Kürze ausgewachsene Pflanzen, die ich dann auf unseren Wall zwischen Palmlilien, Reiherschnabel und anderen trockenheitsliebenden Stauden pflanzte. In den nächsten Jahren blühten sie überreich, das Bild oben stammt von diesen Pflanzen! In freudiger Erwartung erhoffte ich mir auch im letzten Jahr eine reichliche Samenernte, um endlich eine größere Menge an Exemplaren anbieten zu können. Und nur Tage später verwünschte ich insgeheim eine Berufsgruppe, nämlich die Floristen, die unter uns weilen! Zur Hochzeit meiner Tochter brauchten meine überaus eifrigen Angestellten für den Blumenschmuck jede Menge an Blüten. Was war naheliegender als jene üppig blühenden Eryngium mit ihrer leuchtenden Amethystfarbe abzuschneiden, um sie kurzzeitig in einer Vase verkommen zu lassen? Es ging ratzfatz, die Mannstreu-Blütenpracht konnte ich wenig später in Gestecken verarbeitet bewundern oder besser gesagt, ihr nachweinen! Ich verzieh wieder einmal meinen Damen, denn ich gönnte dies ja Kata zuliebe! Und alles wurde wieder gut, denn ich entdeckte dieses Frühjahr unter unseren zahlreichen Aussaatschalen eine mit unzähligen, vitalen Sämlingen, auf dem Etikett stand Eryngium amethystinum!!! Wie auch immer, Glück im Unglück, jedenfalls steht sie dir jetzt zur Verfügung und wird dich erfreuen, wenn du ihr einen trockenen Pflanzplatz vergönnst.


Crambe maritima – Echter MeerkohlDu siehst, wo der Meerkohl in der Natur gedeiht, nämlich an den Gestaden der Nord- und Ostsee, oben ein Bild von der Ostseeküste Estlands, wo er im Sand entlang des Strandes wuchs, teils in sehr grasbewachsenem Gelände. Das zweite Bild entstand bei uns in der Staudengärtnerei im Recycling-Steingarten, dort wächst er munter aus Plattenfugen und zwischen Steinen hindurch, und dies seit über 20 Jahren. Ein äußerst dauerhafter Genosse, von welchem seit dem Mittelalter die zarten, jungen Blätter verspeist wurden. Der intensive Kohlgeruch des zerriebenen Blattes erinnert an Wirsing, ich bin nur gespannt, wann die moderne Gourmetküche ihn in größerem Maße wieder entdeckt.

Im Garten jedenfalls nimmt er mit nahezu jedem Standort vorlieb, wichtig erscheint mir nur, dass du ihn so pflanzst, dass er auch gut zur Geltung kommt. Das erste Mal sah ich ihn in einem Staudenbeet in Great Dixter. Christopher Lloyd war ja bekannt für seine Experimentierfreudigkeit in Sachen Beetgestaltung, ich habe dies stets bewundert. Der Echte Meerkohl ist zudem wesentlich niederer als die anderen, wesentlich höheren Arten und kann daher vielseitiger im Garten verwendet werden.


Erodium ‘Cezembre‘ – ReiherschnabelDiese Reiherschnabelsorte ist zwar nicht mehr ganz so neu, trotzdem ist sie nur wenig verbreitet. Ich bin verliebt in diese fast schon babyrosa Blütenfarbe! Selektiert wurde ‘Cezembre‘ von Jean Pierre Jolivot aus Frankreich, der auch die so außergewöhnliche und allseits sehr geschätzte ‘Almodovar‘ herausbrachte. Wie die meisten der Reiherschnäbel möchte auch diese Sorte möglichst sonnig und trocken gepflanzt werden. Die Horste erreichen bei dieser Sorte Ausmaße von etwa 50 cm Durchmesser. Außergewöhnlich ist auch die sehr lange Blütezeit.

Wir haben unser Reiherschnabelsortiment wieder auf Vordermann gebracht und können dir endlich wieder alle Sorten liefern.

Im Zuge dieses Rundbriefes darf ich dir noch einen Absatz von Kata lesen lassen, meiner Tochter, die sich momentan rührend um ihren Nachwuchs kümmert, denn Töchterchen Ella wächst und gedeiht prächtig!Hallo liebe Gartenfreunde – hier ist Kata!

Ich möchte euch von zwei tollen Projekten berichten. Wie ihr vielleicht schon in früheren Newslettern gelesen habt, habe ich in meinem Job in den USA viel mit Influencern gearbeitet. Nun wollte ich auch hier ausprobieren, ob so etwas funktionieren könnte. Seit einigen Jahren folge ich privat Lovis Messerschmidt, einer großartigen, jungen Frau aus Norddeutschland, die auf Instagram ihren Alltag mit ihren drei Kindern und ihrem Garten teilt. Ihr Content ist unglaublich kreativ – von tollen Rezepten über Dekorationsideen bis hin zu Garteninspirationen. Besonders interessiert mich, wie sie Blumen aus ihrem Garten schneidet und ihr Zuhause damit schmückt. Lovis’ Follower sind höchstwahrscheinlich keine direkten Kunden von uns und lesen auch nicht diesen Rundbrief, sie interessieren sich aber ziemlich sicher fürs Gärtnern und Stauden.  Daher dachte ich, es wäre eine gute Möglichkeit, eine andere Zielgruppe anzusprechen. Ich habe mich also mit Lovis in Verbindung gesetzt, und wir haben uns sofort blendend verstanden. Sie hatte vor, in ihrem Garten einige Löcher zu füllen, die den Schnecken zum Fraß gefallen waren. Also stellten wir gemeinsam eine Auswahl an Stauden zusammen, die wir ihr schickten. Sie verwendete sie in einem ihrer YouTube-Videos und zeigte sie auch in einigen Instagram-Stories. Es ist eine ganz andere Art der Werbung, aber es hat wirklich viel Spaß gemacht, mit Lovis zusammenzuarbeiten.
Das fertige Video von Lovis kannst du hier ansehen

Apropos Instagram: Folgst du uns eigentlich schon? Du findest uns unter @sarastrostauden. Wir posten immer wieder Schnappschüsse aus der Gärtnerei, aber auch vom Schaugarten. Viele der Fotos stammen von unserer talentierten Klara, die mich immer auf dem Laufenden hält. (Wie du weißt, bin ich derzeit im Mutterschutz und nur sporadisch im Verkauf tätig.)

Ein weiteres Thema, das ich dir ganz besonders nicht vorenthalten möchte, wenn du beruflich mit Stauden zu tun hast: Im Oktober organisiere ich in Langenlois eine tolle Veranstaltung – die „I.S.U. Future Days“ der Internationalen Staudenunion. Es handelt sich um zwei Tage geballter Vorträge von Referenten aus sechs verschiedenen Ländern zu einer Vielzahl von Themen: Vermehrung von Raritäten, Arbeiten in einem botanischen Garten, Wildstauden in der Verwendung, aber auch ökologisches Design in den USA und Österreich sowie Pflanzenschutz-Management bei Stauden. Die „Future Days“ richten sich vor allem an junge und junggebliebene Staudengärtner, Landschaftsdesigner und all jene, die sich für die Zukunft des Gartenbaus und Landschaftsdesigns interessieren. Am dritten Tag gibt es zudem eine Tour zu drei verschiedenen Gärtnereien.

Das ganze Programm findest du hier: Future Days

Ich würde mich freuen, euch dort zu sehen!

Alles Liebe!
Kata  Ab diesem Jahr beschlossen wir, eine Woche Betriebsurlaub abzuhalten. Aber ich sage dir im kommenden Rundbrief nochmals Bescheid.

Die Gärtnerei ist demnach vom 21. bis 26. Juli 2025 geschlossen!

Wir sind an den Gartentagen im Stift Seitenstetten wieder mit einem Stand vertreten. Es würde uns freuen, dich im wunderschönen Hofgarten anzutreffen.
Termin vom 13. bis 15.6.2025

Und noch etwas, bevor ich es wieder vergesse!
Wir bieten dir ab diesem Jahr Gratis-Führungen an, und zwar an jedem 1. Samstag im Monat. Treffpunkt um 9.30 vor unserem Pavillon. Entweder meine Tochter oder ich selbst werden dir eine vergnügliche Dreiviertelstunde bereiten, in der wir auf Besonderheiten in der Staudenwelt hinweisen, aber auch auf Pflegehinweise, Kombinationen oder anderes mehr. Danach gibt es gegen eine freiwillige Spende Kaffee und Kuchen. Am ersten Samstag im Mai starteten wir, es war eine nette Truppe, die unseren Schaugarten durchstreifte!

Bleibt mir nur übrig, dir eine schöne Zeit zu wünschen, wir sehen uns!

Dein Staudengärtner Sarastro


Christian H. Kreß, Kata Wallace und MitarbeiterInnen

Sarastro-Stauden
Christian H. Kreß
Kammer 42

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